Dieser Blog wurde für die Auslandspraktikant*innen des Berufskollegs Bachstraße in Düsseldorf eingerichtet. Er dient zum Austausch von Ideen, Tipps, Erfahrungen und Hinweisen, die für den Auslandsaufenthalt unserer Praktikant*innen nützlich sind.




Dienstag, 28. Juni 2022

Mein Praktikum in Südfrankreich

Seit etwa drei Wochen befinde ich mich im sonnigen Montpellier, um mein zweimonatiges Praktikum für meine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin mit Schwerpunkt Fremdsprachen (Englisch, Französisch) zu machen. Bereits ein Jahr Work and Travel in Kanada 2018/19 hatte mir gezeigt, wie aufregend ein Auslandsaufenthalt sein kann, weswegen mir die Entscheidung zu einem Praktikum in Frankreich nicht schwerfiel. Durch die Berichte ehemaliger Schülerinnen wurde ich auf die französische Sprachschule Accent Français aufmerksam.

Mein Ziel für dieses Praktikum ist es einerseits die kaufmännischen Kenntnisse in der Schulverwaltung hier anzuwenden, andererseits möchte ich meine Französischkenntnisse verbessern. Ich habe gemerkt, dass ich eine Sprache am besten verinnerliche, wenn ich sie täglich anwenden muss.

Accent Français bietet mir eine gute Möglichkeit die Organisation der Sprachkurse kennenzulernen, die ich auch selbst besuchen durfte. Hier werden Französischkurse für alle Kenntnisse angeboten, die Schüler sind hier normalerweise mindestens 16 Jahre alt. Daneben darf ich mit dem internen System arbeiten, mit welchem alle Schüler angemeldet werden und ihre Kurse, Unterkünfte und sonstigen Daten organisiert werden. Ansonsten helfe ich bei allen weiteren Aufgaben mit, von der Begrüßung der Neuankömmlinge bis hin zur Promotion des Aktivitätenprogramms. Das beinhaltet zum Beispiel die Erstellung und Bearbeitung von Fotos, die auf den Instagram-, Twitter- und Facebook-Kanälen der Schule hochgeladen werden.

Die Aktivitäten führe ich auch selbst nachmittags aus; das können Käse-, Wein- und Schokoladenverkostungen sein, Strandbesuche oder Stadtführungen von Montpellier. Hier kann ich einerseits Französisch mit den Schülern sprechen, manchmal schleicht sich aber doch das Englisch ein, sobald die Unterhaltungen themenspezifischer werden.






 

Ich freue mich sehr vom Aktivitätenprogramm und den Exkursionen der Sprachschule profitieren zu können. Es gibt kaum ein besseres Umfeld, um sein Französisch zu verbessern. Nicht umsonst ist Montpellier nach Paris der zweitbeliebteste Ort Frankreichs, in dem Menschen aus aller Welt die Landessprache lernen.

Neben meinem Praktikum genieße ich das große Kulturangebot der Stadt. Zum Beispiel das international gefeierte Fête de la Musique, bei dem am Abend des 21. Junis zahlreiche Musikkünstler und -gruppen gratis auf Bühnen, an Restaurants/Bars/Cafés oder einfach auf der Straße verschiedenste Musik spielen. So konnte ich durch die engen Straßen der Altstadt gehen und hab an jeder Ecke einen anderen Musikstil gehört. Von traditionell-okzitanischer Musik bis zum bassreichem Techno war alles dabei. Außerdem kann man Ausstellungen besuchen, Ausflüge zu angrenzenden Orten machen oder in den Markthallen die große Auswahl am lokalen Essensangebot bewundern (und verkosten).

Bis jetzt bin ich zusammenfassend sehr zufrieden mit meiner Entscheidung hier mein Praktikum zu machen. Montpellier kann ich für sowohl für einen Wochenendausflug als auch für einen längeren Arbeitsaufenthalt jedem empfehlen. Ich wünsche euch bonnes vacances et à bientôt!




Freitag, 24. Juni 2022

Praktikum in einer Tauchbasis auf Gozo

 

Letztes Jahr durfte ich in Ägypten meinen Tauchschein Open Water Diver machen, zudem arbeite ich bei einem Reiseveranstalter in der Abteilung Tauchreisen. Aus diesem Grund stand für mich fest, dass ich mein Praktikum gerne in einer Tauchbasis machen wollte. Gozo, die kleine Schwesterninsel von Malta bot sich daher für mein zweiwöchiges Praktikum sehr gut an. Da ich keine Zeit verlieren wollte, ging es einen Tag nach meinem letzten Examen mit dem Flieger nach Malta. Nachdem ich auf Malta gelandet war, musste ich mit der Fähre noch weiter nach Gozo, wo mich dann am Fährhafen Mgarr mein Mitbewohner und Arbeitskollege abholte. Die Arbeit in der Tauchbasis beginnt morgen um 08:00 Uhr. Morgens werden die Autos mit allem Equipment wie Flaschen, Boxen mit der Ausrüstung, Blei und dem Sauerstoff für Notfälle beladen, danach kommen die Gäste und es geht auch schon los zu den Tauchplätzen. Dann beginnt die Arbeit im Office, wo ich in den ersten Tagen der Tauchbasenleitung unter die Arme gegriffen habe. Es werden Anfragen per Mail beantwortet, Rechnungen geschrieben, Check In und Check Outs vorbereitet und die Woche geplant. Einen Tag im Voraus wird geplant welcher Tauchlehrer mit welchen Kunden zu welchem Tauchplatz fährt. Dies ist abhängig aus welcher Richtung der Wind kommt, weil natürlich nur an Plätzen getaucht werden kann, an denen die Wellen nicht zu hoch sind. Nachdem ich die ersten Tage im Office verbracht habe, habe ich danach mit einem Instructor zwei Open Water Kurse begleitet. Als diese beendet waren, habe ich einem anderen Instructor bei einem Stress & Rescue Kurs unterstützt, in dem ich den bewusstlosen Taucher unter und über Wasser gespielt habe. Besonders aus diesem Kurs konnte ich in Bezug auf Sicherheit und Notsituationen viel mitnehmen.

 

An meinem freien Tag bin ich dann mit der Fast Ferry in die Hauptstadt Maltas nach Valletta gefahren. Valletta ist die kleinste Hauptstadt Europas und beeindruckt durch historische Architektur. Die Stadt ist durch eine Stadtmauer geschützt und um in die Innenstadt zu gelangen, kann man den Aufzug „Barrakka Lift“ nehmen. Nachdem ich mir die Innenstadt angeschaut habe, bin ich dann durch kleine Gasse zu Fuß zur Waterfront gelaufen. Vom Hafen bin ich mit dem Wassertaxi in die „Three Cities“ Cospicua, Vittoriosa und Senglea gefahren, die genau gegenüber von Valletta liegen. Nach einem langen Tag ging es dann wieder zurück nach Gozo.

 

Durch die vielen verschiedenen Aufgaben unter Wasser und über dem Wasser, sowie meine wirklich freundlichen, hilfsbereiten und internationalen Arbeitskollegen durch die ich meine Englischkenntnisse wieder auffrischen konnte, hatte ich wirklich ein tolles Praktikum, was ich so schnell nicht vergessen werde.