Dieser Blog wurde für die Auslandspraktikant*innen des Berufskollegs Bachstraße in Düsseldorf eingerichtet. Er dient zum Austausch von Ideen, Tipps, Erfahrungen und Hinweisen, die für den Auslandsaufenthalt unserer Praktikant*innen nützlich sind.




Freitag, 24. September 2021

La vie est belle à Montpellier – Mein Praktikum bei Accent Français im Sommer 2021


Zwei Monate lang habe ich in der südfranzösischen Stadt gewohnt. An der Sprachschule Accent Français absolvierte ich zunächst einen zweiwöchigen Sprachkurs, bevor ich dort mein kaufmännisches Praktikum durchführte.



 


Une ville magnifique

 

Montpellier ist eine echte Traumdestination. Neben Strand und Sonne überzeugt die Stadt mit ihrer historischen Altstadt und ihrem einzigartigen Flair. Während der letzten Wochen habe ich einige Städte und Orte von Toulouse bis Marseille besuchen können, doch immer wieder stellte ich fest, dass mir Montpellier am besten gefällt. 


Porte du Peyrou in Montpellier
Calanque de Sugiton nahe Marseille

 


Une expérience enrichissante

 

Mein Praktikum bei Accent Français machte mir sehr viel Spaß. Durch die vielfältigen Aufgaben kam keine Langeweile auf. Morgens arbeitete ich im Büro und unterstützte das administrative Team. Zu meinen Aufgaben gehörten das Übersetzen von Dokumenten, das Schreiben von E-Mails oder Blogartikeln, das Erstellen von Programmen und das Einreichen von Anträgen. Außerdem half ich beim Erstellen von Social-Media-Beiträgen, Flyern etc. und arbeitete am Empfang. Dabei stellte das Telefonieren zunächst eine Herausforderung dar, doch auch das war nach ein paar Malen kein größeres Problem mehr. Nachmittags führte ich Aktivitäten mit den Schüler:innen der Sprachschule durch. Ich leitete Stadtführungen in der Altstadt und begleitete die Schüler:innen zum Strand, zu Verkostungen oder Ausstellungen. Abends stand dann manchmal ein Picknick auf dem Programm. 



Besonders gut gefiel mir die Freiheit, die ich bei der Ausführung der Aufgaben hatte. Im Team fühlte ich mich sehr wohl, denn meine Kolleginnen waren sehr nett und die Atmosphäre im Büro war locker. Da ich an einer Sprachschule arbeitete, traf ich jeden Tag Menschen aus vielen verschiedenen Ländern. Schnell konnte ich Freundschaften schließen, die ganz sicher über den Aufenthalt in Montpellier hinausgehen.

 

A la prochaine fois

 

Meine Zeit in Montpellier ist zu Ende, doch was bleibt sind unzählige unvergessliche Erinnerungen. Für mich heißt es jetzt „Bienvenue chez les Ch’tis“ in Lille. Montpellier und Südfrankreich sage ich aber keinesfalls Adieu, sondern vielmehr „A bientôt“ und vielleicht bis zum nächsten Sommer.

Samstag, 11. September 2021

Sommer 2021 auf Malta - Ein Bericht von Tailanne Hardy Rosillo (FS02a)

 

Es war schon immer ein großer Wunsch von mir, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Als ich dann von der Möglichkeit hörte, dass dies an der Berufsschule möglich ist, zögerte ich nicht lange. Für Malta hatte ich mich letztendlich entschieden, da ich in ein Land wollte, wo englisch gesprochen wird und es warm ist. Jedoch hatte ich keinerlei Kontakte weder von der Berufsschule aus noch vor Ort, daher hieß es Recherche Recherche und noch mehr Recherche. Nach unendlicher Recherche und viel Emailverkehr mit den unterschiedlichsten Unternehmen habe ich mich schließlich für die Universität MCAST entschieden.

Allerdings war dies nicht so einfach da Malta sehr stark von Covid betroffen war und bis dato als Risikogebiet galt. Daher habe ich den Traum, nach Malta zu fliegen aufgegeben. In Deutschland hatte ich leider auch kein Praktikum gefunden. Da stand ich nun und wusste nicht weiter. Unsere Schule hat dann wirklich sehr schnell auf die aktuelle Lage reagiert und hat ein Substitutionspraktikum in der Schule angeboten. Ich war sehr erleichtert, dass wir zumindest diese Möglichkeit bekamen, und habe mich auch sehr gefreut.

 

Jedoch sollte alles ganz anders kommen. Nur zwei Wochen bevor das Praktikum los ging galt Malta nicht mehr als Risikogebiet. Zuerst war ich unschlüssig, ob ich den ganzen Stress mit der Organisation auf mich nehmen sollte. Doch letztendlich habe ich mir selbst gesagt wer nicht wagt der nicht gewinnt. Anschließend habe ich die Ansprechpartner von Erasmus + kontaktiert. Ich muss wirklich sagen, Herr Rasche und Frau Hasemann haben wirklich tolle Arbeit geleistet. Alles ging wirklich sehr fix und meine Unterlagen wurden sofort bearbeitet. Das hat mich noch mehr motiviert die Reise so schnell wie möglich zu organisieren.

 

Praktikumsstelle: Ich war im Erasmus+ Projects and Mobility Office eingesetzt. Mein Ansprechpartner war Christian Debono. Das ganze Team war super lieb und sehr interessiert auch an meiner Person. Da ich mir im Vorfeld Berichte von anderen Studenten durchgelesen habe, wusste ich ungefähr welche Tätigkeiten mich erwarten und habe mich umso mehr gefreut endlich anzufangen. Christian und das Team banden mich gleich in die Aufgaben und Abläufe mit ein. So war meine erste große Aufgabe das Bearbeiten von Bewerbungen für das Erasmus + Programm. Meist sind das Studenten von MCAST oder Lehrer, die für ein Praktikum ins Ausland gehen möchten. 

Meine Aufgabe bestand darin, die Bewerbungen auf Vollständigkeit zu prüfen und eine Bewerbernummer zu vergeben. Anschließend wurden die Bewerber mit wichtigen Angaben zur Person und deren Kurse am MCAST, sowie Wünsche für das Praktikum in eine Excel-Tabelle eingetragen. Außerdem musste ich die Bewerber persönlich anrufen, um eine Bestätigung zu erhalten, ob sie nun zu den Gesprächen kommen oder nicht. Neben der großen Aufgabe der Bewerbungen, gehörten auch Aufgaben wie Scannen, Kopieren und die Ablage dazu. Hinzu kamen auch Aufgaben wie Power Point Präsentationen über die verschiedensten Städte in Europa zu erstellen die dann den jeweiligen Studenten präsentiert wurden. Ebenfalls musste ich die Erasmus + Verträge (Grant Agreements and Learning Agreements) sowie Zertifikate (Certificate of Attendance) erstellen und unterschreiben lassen entweder von unseren Studierenden oder unserem Direktor.  

Des Weiteren unternahm ich auch viele Dienstgänge, zum Beispiel in die Abteilungen wo andere Azubis aus Berlin untergebracht waren. Dienstgänge zur Finanzabteilung waren auch sehr üblich. Dort wurden die Schecks ausgestellt, die ich dann abholen musste und ins Büro des Erasmus+ Projects and Mobility Office bringen musste. Das gleiche galt auch wenn wir Unterschriften von den jeweiligen Kollegen gebraucht haben. Ich bin immer noch erstaunt über die Freundlichkeit der Malteser. Egal ob auf der Arbeit oder privat, waren alle sehr hilfsbereit und immer freundlich mit einem Lächeln unterwegs. Selbst wenn man nicht weiterwusste und sich nicht getraut hat zu fragen kamen sie auf dich zu und boten ihre Hilfe an.

 

Unterkunft: Während meines Praktikums auf Malta lebte ich in zwei AirBnB Apartments, eins war in Marsaskala und eins in Hal Qormi. In meinem Apartment in Marsaskala hatte ich nur 7 Minuten Fußweg zum Strand, was ich natürlich immer ausgenutzt habe. Nach meinem Feierabend bin ich immer schwimmen gegangen und habe den schönsten Sonnenuntergang beobachten können. Marsaskala hat viele günstige Restaurants und auch Supermärkte die gut zu Fuß erreichbar sind.  Nach bereits einen Monat bin ich nach Hal Qormi umgezogen. Ich hatte eine schnelle Anbindung zur Arbeit und die Unterkunft was sehr gemütlich. Leider hatte ich dort keinen direkte Strandnähe, jedoch ist die Stadt trotzdem sehr schön. Qormi ist landesweit als die Hauptstadt der maltesischen Brotherstellung bekannt. Es verfügt über die größte Anzahl an Bäckereien im Land, von denen einige noch auf traditionelle Weise mit Holzöfen arbeiten. Dort gibt es die besten Torten und Donuts. Jedoch sieht die Donut hier anders aus. 

 



 

 Die Strände in der Nähe waren in Sliema, St Julians und Valletta. Das war sehr praktisch, wenn ich nach meinem Feierabend an den Strand gehen wollte. Doch die wirklich schönen Strände waren etwas weiter weg. Ich musste mit dem Bus einmal komplett vom Süden in den Norden. Es hat sich aber jedes Mal gelohnt.   



Arbeitsplatz: Ich war in einem Großraum Büro, welches ich mir mit meinen vier weiteren Kollegen teilte. Vor mir saßen Claire und Jodie und neben mir Desiree und Christian. Es herrschte ein sehr angenehmes Arbeitsklima. Wir haben uns alle super miteinander verstanden und konnten immer miteinander oder übereinander lachen. Auf der rechten Seite des Büros befindet sich ein Regal mit den Unterlagen des Studenten. In der Mitte befindet sich ein Besprechungsstisch, wo Claire oder Christian den Studenten den allgemeinen Prozess anhand einer Präsentation vorstellten. 


Fazit

Malta hat sich für mich persönlich als perfekte Wahl herausgestellt, da ich nicht nur gern das Mittelmeer genieße, sondern auch sehr an der Kultur meines Ziellandes interessiert war. Malta ist historisch gesehen wie ein Freiluftmuseum und es gibt an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Aber auch viele kleine Buchten laden zum Hineinspringen ein und die einmalige Aussicht an den Rändern der Insel lässt das Herz von Wanderfreunden höherschlagen. 

Durch diese Erfahrung habe ich gelernt geduldiger zu sein, offener gegenüber neuen Situationen zu sein und auch selbstsicherer zu sein. Auf einer Insel, wo die Kultur und die Menschen ganz anders sind als in Deutschland, fiel es mir am Anfang nicht leicht damit gut umzugehen. Doch schnell lernte ich mich anzupassen und das beste aus der Situation zu machen. Ich habe gelernt nach Hilfe zu fragen. Mir war nicht bewusst, wie Innengekehrt ich eigentlich war. Ich habe immer versucht meine Probleme selber zu lösen, doch hier habe ich gelernt: es ist okay um Hilfe zu bitten vor allem wenn die Menschen hier dir gerne helfen.  

Die einzigen kleinen negativen Aspekte waren, dass die Leute hier sehr neugierig sind und sich in fremde Gespräche einmischen. Sie sprechen dich auf der Straße an und stellen ziemlich private Fragen. Hier sind die Menschen lockerer was das angeht und es hat auch irgendwie die Leute auch sympathischer gemacht. Ich muss ehrlich gestehen manchmal war es mir sehr unangenehm, aber letztendlich habe ich mich immer überwunden und meine Geschichte erzählt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich diese Zeit auf keinen Fall missen möchte und auf jeden Fall Malta wieder besuchen werde. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit, die ich bekommen habe und kann nur jedem ans Herz legen, ein Auslandspraktikum zu machen. Man wächst als Person auf eine unglaubliche Art. Man lernt Stereotypen beiseite zu legen und sich nur auf den Menschen zu konzentrieren.



 Liebe Grüße

Tailanne