Dieser Blog wurde für die Auslandspraktikant*innen des Berufskollegs Bachstraße in Düsseldorf eingerichtet. Er dient zum Austausch von Ideen, Tipps, Erfahrungen und Hinweisen, die für den Auslandsaufenthalt unserer Praktikant*innen nützlich sind.




Freitag, 30. August 2024

6 Wochen Praktikum in der schönen Stadt Wien!

Hallo, ich bin Franka, 21 Jahre alt und Auszubildende zur FAMI in der Fachrichtung Archiv. Als ich in der Berufsschule von der Möglichkeit eines Auslandspraktikums gehört habe, war mir klar, dass ich diese Chance nutzen muss. Ich begann sofort, mich über die für mich interessanten Arbeitsorte zu informieren. Um auch einen Einblick in unsere andere Fachrichtung zu bekommen, war für mich sofort klar, dass ich in eine öffentliche Bibliothek gehen möchte. Dabei war es mir besonders wichtig, eine Bibliothek zu wählen, die in besonderer Weise in der Öffentlichkeit steht und im besten Fall ein breites kulturelles Angebot bietet. Neben einigen sehr bekannten und ausgezeichneten Bibliotheken in Skandinavien, wie z.B. Dokk1 in Aarhus, fand ich die Stadtbibliothek der Stadt Wien sehr interessant. Neben der Bibliothek ist natürlich auch die Stadt ein Highlight. Als es dann tatsächlich geklappt hat und ich die Zusage für mein Praktikum bekommen habe, habe ich mich sehr gefreut.

Schneller als erwartet ging es dann mit der Zugfahrt nach Wien und den ersten Arbeitstagen los. Es erwarteten mich eine Menge neuer, interessanter Eindrücke und viele nette Personen und Kolleg*innen. Die ersten Tage waren damit gefüllt, mich in meiner WG einzuleben, die Stadt zu erkunden und die Arbeit kennenzulernen. 
Der Alltag in der Bibliothek folgte immer einer ähnlichen Struktur, beginnend mit dem Einräumen der zurückgegebenen Bücher vor Öffnung der Bibliothek und endend mit dem Thekendienst im College 1. Die Hauptbibliothek ist in 6 Colleges aufgeteilt, die sich jeweils mit einem Themenbereich beschäftigen. Das College 1, in dem ich mein Praktikum absolvierte, hat die Schwerpunkte fremdsprachige Literatur, Literaturwissenschaft, Romane und Jugendbücher. Vor Ort liegt die Infotheke des College 1, zusammen mit dem College 2, direkt hinter dem Eingang und ist somit der erste Anlaufpunkt der Leser*innen für Fragen und Hilfestellungen. Während der zweistündigen Schichten ist man also immer gut beschäftigt. Diese Arbeit hat mir immer besonders viel Spaß gemacht, da man direkt mit so vielen verschiedenen und (meistens) sehr netten Menschen zu tun hat. 
Während meines Praktikums habe ich natürlich auch einige typische Bibliothekar*innen-Tätigkeiten kennengelernt, wie z.B. das Einordnen und Beschaffen neuer Bücher oder das Makulieren alter Bücher im Zuge der Bestandsarbeit.

Außerdem, und das ist wirklich etwas Besonderes, durfte ich einen Einblick in die Wienbibliothek im Wiener Rathaus und in das Österreichische Haus-, Hof- und Staatsarchiv bekommen. Beides sind öffentliche Einrichtungen, die einen super spannenden historischen Bestand haben. Während die Wienbibliothek als eine Art Stadtbibliothek fungiert und alles archiviert, was mit der Stadt zu tun hat, ist das Haus- Hof- und Staatsarchiv, das auf Veranlassung von Maria Theresia gegründet wurde, ein vielseitiger und spannender Ort, um historische Forschung zu betreiben. An beiden Orten durfte ich einen Blick hinter die Kulissen und in die Arbeitsweise werfen. Besonders interessant war das im 1883 erbaute Wiener Rathaus, das beeindruckende Säle beherbergt und insgesamt ein sehr prunkvolles Gebäude ist. Dort einmal Orte anzuschauen, wie den Dachboden, war wirklich spannend.

Viel gesehen, viel erlebt und viel gelernt: So lassen sich die sechs Wochen zusammenfassen. Kaum waren die ersten Tage vorbei, verging die Zeit wie im Flug und raste nur so dahin. So war mir in den letzten Tagen gar nicht nach nach Hause gehen, sondern nach bleiben und die Stadt und die Arbeit mit den netten Kolleg*innen weiter genießen. Wien wird mir immer in guter Erinnerung bleiben und eine Chance, die ich gerne genutzt habe - nur zu empfehlen!

Montag, 19. August 2024

Hej,
Ich bin Ina (21) und bin jetzt im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Fachangestellten für
Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliothek.


Teil meiner Ausbildung sind unterschiedliche Praktikas die ich absolvieren kann um Einblicke in verschiedene Bibliotheksformen zu erhalten.

In mir ist schon länger der Wunsch nach einem längeren Auslandsaufenthalt gereift, weshalb ich nach einer Informationsveranstaltung am BKB beschlossen habe, Ausbildung und Ausland zu kombinieren.
Es war für mich von vornherein klar, dass ich in ein Land möchte, welches eine Vorreiter Position im Bibliotheksbereich einnimmt. Dazu zählen im generellen die skandinavischen Länder.
 

Es gestaltetet sich leider überaus schwierig einen Platz zu nden, da das duale
Berufsausbildungssystem im Ausland nicht wirklich bekannt ist und es somit sehr schwer war den Bibliotheken zu erklären auf welchem Kenntnisstand ich bin.

Durch die Hilfe einer Lehrerin der Berufsschule Odense (welche mit dem BKB im
Wirtschaftssektor kooperiert) konnte ich einen Platz in der dänischen Bibliothek Middelfart
ergattern.

 

Die Bibliothek in Middelfart ist als Communitycenter angelegt und wird auch Kulturoen
(Kulturinsel) genannt. In dem Gebäude bendet sich die Bibliothek, die Touristeninformation, das Kino und ein Restaurant.

Meine Hauptaufgaben waren in der Bibliothek und in der Touristeninformation. Ich habe mich
selbstständig um vorgemerkte Medien gekümmert und Touristen für ihre Urlaubsaktivitäten
beraten.
Das Team dort war super nett und hat mich, trotz der Sprachbarriere, total herzlich aufgenommen. Sie haben mir sehr geholfen mich in der Kleinstadt zurecht zu nden und mir Tipps für Ausüge gegeben.


Die meisten Dänen sprechen sehr gut Englisch, weshalb sich die Kommunikation relativ
unproblematisch gestaltet hat. Manche konnten sogar Deutsch, da sie grenznah aufgewachsen sind oder deutsch in der Schule hatten.

Hauptsächlich habe ich mich aber auf Englisch verständigt, auch mit den meisten Touristen.

Ich konnte dort sehr viel mit Bibliothekar:innen sprechen und habe viele neue Erkenntnisse überdie dortigen Arbeitsweisen und das dänische Bibliothekssystem erfahren.

 

Neben den beruichen Eindrücken kam auch die Freizeit nicht zu kurz. An den Wochenenden
habe ich Tagestrips in die naheliegenden größeren Städte wie Aarhus und Odense gemacht.
Teilweise habe ich aber auch Veranstaltungen in Middelfart teilgenommen, wie zum Beispiel einer Pilgerwanderung.

Alles in allem war es eine wirklich unglaubliche Erfahrung die ich nicht mehr missen möchte!

Ich bin froh den Schritt ins Ausland gegangen zu sein, da ich nun von einem größeren
Erfahrungsschatz und Netzwerk, persönlich sowie beruich protieren kann.